Das Mikrobiom verstehen

Entdecken Sie die faszinierende Welt der Mikroorganismen in Ihrem Körper und erfahren Sie, wie diese winzigen Lebewesen Ihre Gesundheit, Ihr Immunsystem und Ihr Wohlbefinden beeinflussen.

39 Billionen

Mikroorganismen in Ihrem Körper

3%

Ihres Körpergewichts

15g

Bakterien täglich ausgeschieden

Was ist das Mikrobiom?

Das menschliche Mikrobiom besteht aus einer Vielfalt von Mikroorganismen, die an allen unseren Körperoberflächen zu finden ist, wie zb. in Mund, Darm, Vagina und auf der Haut. Es besteht hauptsächlich aus Bakterien, aber auch aus Pilzen, Hefen, Archaeen und Viren. 
Das Mikrobiom des Menschen umfasst nach heutigen Schätzungen etwa 39 Billionen dieser Mikroorganismen; das liegt in der Größenordnung der Zellzahl eines erwachsenen „Standardmenschen“ (30 Billionen).
Die meisten dieser Mikroorganismen leben im Darmtrakt (Darmflora).
Daneben ist aber auch die Hautoberfläche (Hautflora) und die Schleimhaut aller Höhlungen des menschlichen Körpers, die mit der Außenwelt direkt oder indirekt in
Verbindung stehen, besiedelt, wie Mundhöhle, Nasenhöhle, Nasennebenhöhlen, Paukenhöhlen, Scheide u. a.

REF: https://de.wikipedia.org/wiki/Mikrobiom

Das menschliche Mikrobiom ist so wichtig, dass es oft als "vergessenes Organ" bezeichnet wird. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung unserer Gesundheit durch verschiedene Mechanismen.

adapted from: https://www.sciencerepository.org/the-invisible-us-the-human-microbiome-in-health-and-diseasehttps://dx.doi.org/10.31487/sr.blog.07

Wo ist das Mikrobiom in unserem Körper anzutreffen?

Mundhöhle

Orale Mikrobiota für Mundgesundheit

Darmtrakt

Verdauung und Immunfunktion

Haut

Hautflora für Schutz und Balance

Vagina

Vaginale und urogenitale Mikrobiota

Lunge

Respiratorisches Mikrobiom in Nasennebenhöhlen und Atemwege

Warum ist das Mikrobiom für unsere Gesundheit so wichtig?

Die Darmflora wird heute als wichtiger Faktor angesehen, um das Gleichgewicht in unseren Zellen aufrechtzuerhalten. Die Darmflora besteht unter anderem aus über 500 verschiedenen Bakterienarten, die wichtige Aufgaben erfüllen: Sie unterstützen den Stoffwechsel, schützen vor schädlichen Krankheitserregern und stärken das Immunsystem.

Das Immunsystem des Körpers und die Darmflora arbeiten dabei in einer Art Partnerschaft zusammen. Sie aktivieren verschiedene Abwehrmechanismen des Körpers – sowohl angeborene als auch erlernte Immunreaktionen. Dazu gehören zum Beispiel die Produktion von Schleim, die Bildung von antimikrobiellen Proteinen (das sind Eiweissstoffe, die Keime bekämpfen) und die Herstellung von Immunglobulin A (einer bestimmten Art von Antikörpern).

Welche Rolle spielt die Ernährung auf unser Mikrobiom ?

Ohne Zweifel spielt die Ernährung die grösste Rolle für die Zusammensetzung der Darmflora. Durch unsere Ernährung führen wir je nach unseren Essgewohnheiten zu unterschiedlichen Zeiten verschiedene chemische Substanzen in unser Darmökosystem ein.

Auf der anderen Seite beeinflussen auch die körperlichen Funktionen, der Zustand des Immunsystems und die Stoffwechselfähigkeit, wie der Körper auf die Ansiedlung von Bakterien reagiert und welche spezifischen Bakterienarten sich im Darm ansiedeln können.

Anders ausgedrückt: Die Ernährung beeinflusst die Darmflora, aber gleichzeitig bestimmt auch der Körper selbst (durch sein Immunsystem und seinen Stoffwechsel), welche Bakterien sich ansiedeln dürfen und wie er darauf reagiert. Es ist also eine Wechselwirkung in beide Richtungen.

Wie kann man das Mikrobiom positiv beeinflussen ?

Wussten Sie, dass wir jeden Tag etwa 15 Gramm Darmbakterien ausscheiden? 

Durch eine ballaststoffreiche Ernährung können wir einen positiven Einfluss auf unser Mikrobiom nehmen.

Die zwei häufigsten Bakteriengruppen beim Menschen (und auch bei Mäusen) sind:

  • Firmicutes (40–60%)
  • Bacteroidetes (20–40%)

In geringerer Anzahl kommen auch Actinobakterien, Fusobakterien, Proteobakterien und Verrucomicrobia vor.

Aktuelle Studien zeigen, dass bestimmte Ernährungsweisen mit polyphenolreichen (sekundäre Pflanzenstoffe) Lebensmitteln die Darmflora positiv beeinflussen können. Dazu gehören:

  • Entalkoholisierte Rotwein-Polyphenole
  • Kakao-Flavanole
  • Quercetin (in Zwiebeln, Äpfeln, Beeren)
  • Trauben-Anthocyane (Farbstoffe in dunklen Trauben)

Diese Nahrungsbestandteile können die Zusammensetzung der Darmflora verändern, indem sie:

  • Die Anzahl der Firmicutes-Bakterien verringern
  • Nützliche Bakterien wie Bifidobakterien, Laktobazillen und Verrucomicrobia vermehren

Warum ist das wichtig? Diese Veränderung in der Bakterienzusammensetzung ist ein wichtiger Unterschied zwischen der Darmflora von übergewichtigen und schlanken Menschen. Menschen mit gesundem Gewicht haben oft eine günstigere Zusammensetzung ihrer Darmbakterien, die weniger effizient Energie aus der Nahrung gewinnen.

Welchen Nutzen haben Probiotika auf unser Mikrobiom ?

Probiotika sind lebende Mikroorganismen (meist nützliche Bakterienstämme), die gezielt eingenommen werden können, um die Darmflora zu verbessern.
Spezielle probiotische Mischungen aus mehreren Bakterienstämmen können:

  • Schädliche, entzündungsfördernde Darmbakterien reduzieren
  • Die Produktion von kurzkettigen Fettsäuren fördern (wichtige Stoffwechselprodukte mit positiven Auswirkungen)
  • Das Gleichgewicht der Darmflora wiederherstellen
  • Positive Effekte auf den Stoffwechsel haben

Warum ist das wichtig? Diese Veränderung in der Bakterienzusammensetzung – sei es durch Ernährung oder Probiotika – ist auch ein wichtiger Unterschied zwischen der Darmflora von kranken und gesunden Menschen.

Alle Erkrankungen entstehen im Darm

Paracelsus (1493-1541)

Wie verändert sich das Mikrobiom bei Erkrankungen ?

Was ist eine Dysbiose?

Dysbiose bezeichnet ein Ungleichgewicht in der Zusammensetzung der Darmflora.
Dieses Ungleichgewicht kann über Entzündungsprozesse verschiedene Krankheiten auslösen oder fördern.

Was passiert bei einer Dysbiose?

Weniger Vielfalt: Die Anzahl verschiedener Bakterienarten im Darm nimmt stark ab.

Ungünstige Verschiebungen: Schädliche Bakterien vermehren sich, während nützliche Bakterien zurückgehen.

Bei welchen Erkrankungen spielt das Mikrobiom eine Rolle?

  • Darmerkrankungen: Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn
  • Stoffwechsel: Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Gehirn und Psyche: Parkinson, Alzheimer und Depressionen 
  • Krebs: Beim schwarzen Hautkrebs war die Bakterienvielfalt bei Frühstadium höher als im Spätstadium

Was schadet der Darmflora?

  • Antibiotika: Können das Mikrobiom über Monate bis Jahre schädigen
  • Andere Medikamente: Jeder vierte zugelassene Wirkstoff verändert die Darmflora, zum Beispiel Magenschutzmittel
  • Ungünstige Ernährung: Westliche Diät und Zusatzstoffe in verarbeiteten Lebensmitteln reduzieren die Vielfalt
  • Lebensstil: Stress, Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel 

Was bewirkt eine gestörte Darmflora?

Die Darmschleimhaut wird durchlässiger, wodurch Schadstoffe leichter in den Körper gelangen können. Man spricht dann von einem "durchlässigen Darm" (im Englischen "leaky gut" genannt).

Wichtig: Bei vielen Erkrankungen ist noch unklar, ob die Dysbiose die Krankheit verursacht oder umgekehrt

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